Kambodscha + Laos

Mekong, Angkor, Dschungel

Auf den ersten Blick und aus der Ferne haben die beiden Nachbarn Kambodscha und Laos viel gemeinsam, bei näherem Hinsehen gibt es jedoch weit mehr Unterschiede als gedacht. Aber gerade deswegen bilden die beiden zusammen ein nahezu perfektes Reiseziel, in denen von den traumhaften Küsten im Süden bis zum dschungelbedeckten Bergland im Norden kaum ein Wunsch offen bleibt: Kultur und Natur, Abenteuer und Erholung, alles ist dabei! 

Wir überqueren die Grenze von Thailand nach Kambodscha nach Koh Kong. Wir, das bin ich, Kay, seit 1983 immer wieder in Südostasien unterwegs und Angélique, die staunend auf ihrer ersten Reise in Asien das Geschehen beobachtet. Schlepper erledigen die Grenzformalitäten.  Danach geht es mit einer Motorrikscha über holprige Straßen zum ersten Ziel: einem chinesischen Casino mit Hotel. Hier übernachten ausser uns nur Chinesen aus Thailand. Obwohl leicht von Thailand aus zu erreichen, ist die Region touristisch abgelegen, da es erst seit kurzem von Phnom Penh aus eine Straße dorthin gibt. Über die neue Strasse geht unsere Reise an der Küste mit ihren traumhaften Stränden und vorgelagerten Inseln entlang nach Sianoukville, einem weiteren Casino-Paradies für chinesische Besucher, und schließlich zu den Pfefferstädten Kampot und Kep. Hier sind wir wirklich da, wo der Pfeffer wächst – und zwar der vielleicht beste der Welt. Nach der Ruhe folgt der Sturm: Phnom Penh. Die Hauptstadt Kambodschas ist jung, quirrlig und chaotisch – aber auch jeden Fall faszinierend. Es sind nicht die ganz großen Sehenswürdigkeiten, sondern die tropischen Märkte die begeistern.  Von Phnom Penh nach Angor ist die schönste Verbindung die Fahrt auf dem Tonle Sap, einen Fluss der zwei mal im Jahr die Richtung ändert. In der Regenzeit steigt der Mekong so stark, dass das Wasser auch ins Landesinnere drückt und ca. 30 % der Ackerfläche Kambodschas unter Wasser steht. Es ist ein Phänomen, dass zur Fruchtbarkeit  der Felder und dem Fischreichtum des Tonle Sap Sees beiträgt – das aber durch den Bau zahlreicher Staudämme flussaufwärts gefährdet ist.

Die Reise führt uns zu den großen Sehenswürdigkeiten der beiden Länder, allen voran Angkor und Luang Prabang. Jenseits der großen kulturellen Highlights gibt es viel Natur im Bergland entlang des Mekong. Wasserfälle und Elefanten locken uns in die Berge von Kambodscha. Im „Terre Rouge“ in Rattanakiri brettern wir über staubige, rote Pisten und verwandeln uns dabei selbst in rote Gestalten. In Laos erreichen wir mit Mopeds Dörfer der verschiedensten Völker. Nach Phongsali ganz im Norden gelangen wir schließlich in einer schaukelnden Bootsfahrt mit einem Wassertaxi über den Nam Ou, einen Nebenfluss des Mekong. In Luang Nam Tha an der chinesischen Grenze erleben wir bei einer Wanderung, wie einfach das Leben in den Dörfern ist – und wie schnell der Wandel auch die entlegensten Regionen erfasst! Wo zu Anfang der 2000er Jahre noch alle Menschen ihre eigen Tracht trugen, ist ein rapider Kulturverlusst fest zu stellen: praktisch niemand mehr ist traditionell gekleidet, die Felder rund um die Dörfer haben sich in Plantagen für Bananen und Ananas für das nahe China verwandelt! Noch deprimierender ist es zu erleben, dass Laos, in dem es 2000 nur eine einzige Strasse durch das Land gab, im gleichen Zeitraum praktisch den kompletten ursprünglichen Dschungel verloren hat.